Nach der ersten Bergluft Patagoniens sind wir schon ganz heiß auf mehr Berge. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Die Gegend El Calafate und El Chalten laesst Wander- und Entdeckerherzen hoeher schlagen!
El Chalten – Nationalpark Los Glacieres
Die Bergkette mit dem bekannten Fitz Roy als Mittelpunkt ist am besten von dem kleinen Wanderörtchen El Chalten zu erkunden. Hier haben wir nach einem Spaziergang zu ein paar nahen Aussichtspunkten und einem kleinen Wasserfall am Ankunftstag insgesamt 2 Tageswanderungen gemacht. Wenn du länger Zeit hast, nimm dir diese auf jeden Fall! Es gibt noch so viele weitere, wunderbare Möglichkeiten in der Gegend. Im Gegensatz zu den meisten anderen Nationalparks oder Attraktionen in Patagonien ist dieser Nationalpark nämlich kostenlos!!!
Laguna de los Tres
Diese Wanderroute kann direkt aus der Stadt gestartet werden. Wir wollten allerdings vermeiden, dass wir den gleichen Weg hin- und rückzu laufen und haben uns deshalb für die Runde mit Start bei der Hosteria El Pilar entschieden. Dies beinhaltet eine ca. 30 minütige Taxifahrt, die einen zum besagten Startpunkt bringt. Die ersten 2 Stunden geht es durch einen Bilderbuchwald, der mit seinen herbstlichen gefärbten Blätter eine Augenweide ist! Erstes Highlight ist der direkte Blick auf den Piedras Blanca Gletscher, der mit strahlend blauer Lagune unsere Spannung auf den Fitz Roy noch steigert! Trotz Wolkenmütze stehen wir am Fuß des Berges vor dem tiefblauen Wasser und sind überwaeltigt! Auch die dritte Lagune, die sich ein wenig um die Ecke mit steilen Gletscher im Hintergrund befindet, bietet ein Postkarten-Anblick. Der Name der Wanderung ist irreführend, da sich nur 2 der 3 Lagunen direkt am Fitz Roy befinden. Die dritte ist die am Fuße des Piedras Blanca Gletschers, die wir auf dem Hinweg bereits bewundert haben. Nach knapp 9 h Wanderung und insgesamt 24 km lassen wir uns das frische, überm Feuer gegrillte Lamm schmecken und haben immer noch die mächtigen Felsformationen des Fitz Roys vor Augen.
Cerro Torre
Mit dem Wetter haben wir heute leider nicht so Glück, und schon vormittags hängen die Wolken bis tief ins Tal herein. Wir beschliessen, dass sich diese bis zu unserer Ankunft am Cerro Torre verzogen haben und machen uns auf den Weg. Der Weg ähnelt der Wanderung am Vortag, führt nur mehr über eine mit Büschen bewachsene Ebene, anstatt durch einen Wald. Die Herbstfarben sind allerdings identisch und bieten einen wunderschönen Anblick! Trotz Optimismus haben sich die Wolken leider nicht verzogen, so bleibt uns der Blick auf den Cerro Torre leider verwehrt. Der Gletscher ist dennoch beeindruckend und wir versuchen den Fluss zu überqueren, um einen näheren Aussichtspunkt zu finden. Unsere Abenteuerlust kann leider nicht gestillt werden. Der Fluss ist bestens gegen ungewollte Überquerer gerüstet und bietet keinerlei Möglichkeit, außer wenn wir unserer Klettergurt mitgebracht hätten…Wir geben uns also mit einem ausgedehnten Picknick mit Aussicht auf Gletscher vom offiziellen Mirador zufrieden und machen wir uns auf den Rückweg. Unser Timing ist mal wieder eine Punktlandung. Wir haben es uns kaum in der besten Cervezeria gemütlich gemacht, da bricht ein Regen-/ Orkansturm los!
Kleine Enttäuschung in El Chalten
Mit Ingenieurs-Papa ist die gesamte Reise natürlich schon vor Beginn komplett durchgeplant. Umso enttäuschter waren wir, als wir in bei unserer Ankunft in El Chalten erfahren, dass eine Gletscherbegehung auf keinem der umliegenden Gletscher mehr möglich ist! Wegen Instabilität und starkem Rückgang wurde erst vor 2 Monaten eine Sperre der Begehungen verhängt…Mein grünes Gewissen sagt mit, dass das für die Erhaltung der Natur sowieso besser ist. Ich lerne immer mehr die unberührte und wilde Natur zu schätzen und lieben. Deshalb kann ich mich mit diesen Neuigkeiten überraschend schnell abfinden.
El Calafate – Gletscher Perito Moreno
Zu diesem Zeitpunkt haben wir auf unserer Reise schon einige Gletscher gesehen. Nach Erzählungen und Bildern sollte dieser jedoch noch beeindruckender und größer werden. Und unsere Erwartungen wurden in vollstem Masse erfüllt, ich würde sogar behaupten, übertroffen! Mit eine Kantenlänge von 5 km reicht der Gletscher bis kurz vor die Magellanhalbinsel und wodurch die ganze Kantenlänge betrachtet werden kann. An der höchsten Stelle ragt die gewaltige Eiskante bis zu 90 m senkrecht nach oben! Wir stehen gegenüber der Kante und staunen über die gewaltige Eismasse, die 30 km in die Ferne reicht und lautstark knackt und kracht, ohne dass wir die Ursache sehen können. Und was haben wir für ein Glück. Direkt vor uns bricht ein riesiges Stück Eis ab und rauscht tosend in den türkisenen See!
Dieser Gletscher ist laut Beschreibung einer der wenigen Gletscher, der weiterhin wächst, und zwar stolze 2 m an der Eisscheide pro Tag! AlsNach der ersten Bergluft Patagoniens sind wir schon ganz heiß auf mehr Berge. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Die Gegend El Calafate und El Chalten lässt Wander- und Entdeckerherzen höher schlagen! Die Bergkette mit dem bekannten Fitz Roy als Mittelpunkt ist am besten von dem kleinen Wanderörtchen El Chalten zu erkunden. die Sonne endlich durch die Wolken bricht, gibt es für mich kein Halten mehr. Das blaue Eis im Kontrast zum türkisenen Wasser des Sees läßt mich ca. 100 Bilder machen! Jetzt wäre ein noch größeres Weitwinkelobjektiv goldwert! Ich bin aber auch so mit den Ergebnissen ganz happy und sehr erfüllt geht es zurück nach El Calafate.
Ein kurzer Kostenüberblick
Busse
Puerto Natales – El Calafate – 12.000 CP (ca. 17€) 5 Stunden mit Grenzueberquerung
El Calafate – El Chalten – Hin- und Rueckfahrt 900 AP (ca. 50€) jeweils 3 Stunden
Nationalparks
Los Glacieres kostenlos
Perito Moreno
– Transport entweder Taxi (1h) oder Bus (1.5 h) beide für ca. 400 AP p.P. (ca. 23€)
– Eintritt 500 AP pP (ca. 30€)
Hier noch ein paar Fotoimpressionen
Das wars auch leider schon mit dem Wandern in Argentinien. Davon gibts dann mehr, wenn ich in Peru unterwegs bin. Allerdings hat Familie Martin noch ein paar weitere Stationen in Argentinien. Und wir bleiben noch in Patagonien!
Let’s travel!
Wer bin ich überhaupt und was ist bis jetzt auf meiner Reise passiert?
- Elisa – Neuer Wind bei Overlandtour!
- Willkommen in Chile – Santiago de Chile
- Der W-Trek im Torres del Paine Nationalpark
Auch Jens war schonmal da unten unterwegs. Kennst du seine Berichte schon?
Planst du eine Reise nach Argentinien? Was möchtest du wissen?
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Wow, die Bilder sind wirklich atemberaubend. Ich schätze, der Ort wandert umgehend auf meine Bucketlist. :-)
Herzlich,
Anna
Hi Anna, das freut mich wirklich zu hören! Dann habe ich die Stimmung und den Eindruck, den die Gegend bei mir hinterlassen hat, richtig rübergebracht :) Viel Spaß auf deiner Tour!
LG Elisa