Eigentlich wollte ich dieses Jahr nicht mehr weg, aber mein Arbeitskollege Oli buchte einfach das Ticket mit und wir sind dann zu Dritt am 24.11. nach Istanbul geflogen. Am Flughafen in Frankfurt gab es dann auch eine schöne Verspätung der Maschine, so dass wir erst so gegen 1.30 Uhr in Istanbul auf dem abseits gelegenen Flughafen Sabiha Gökcen ankamen. Dort warteten schon die Taxifahrer auf uns, die uns für viel Geld in die Stadt bringen wollten. Wir trafen jedoch einen netten Mann aus Rüsselsheim, der uns gleich mal den Tipp gab, wartet noch ein wenig und fahrt dann mit dem Bus der Firma Havacs (Busfirma) in die Stadt für 5,00 € und von dort aus weiter mit dem Taxi, dann spart ihr Geld und das haben wir dann auch gemacht. Im Hotel angekommen kam erst einmal Ernüchterung auf, Zimmer klein, Dusche und WC noch kleiner! Was soll´s, wir wollen hier auch nur schlafen. Es war jetzt 2.30 Uhr und gleich ging es noch einmal bei angenehmen 15° Grad zur Hagia Sophia und zur Blauen Moschee. Der erste Eindruck war sehr beeindruckend. Die Größe der Hagia Sophia und auch der Blauen Moschee ist Wahnsinn.
Am nächsten Morgen, nach dem wir ausgeschlafen hatten ging es dann auch gleich zur Hagia Sophia und da es noch nicht so spät war und ein Dienstag, war noch kein großer Andrang und wir konnten die Hagia Sophia gut besichtigen. Von innen ist sie auch wahnsinnig groß und die alten christlichen Symbole an den Wänden zeigen, dass einst hier eine Hochburg von Christen dies gebaut hatten und der Islam dann das Land übernommen hat. Auch sind die anderen Moscheen nach dem Vorbild der Hagia Sophia gebaut worden. Leider wurden so runde Schilder innen aufgehängt, die die Namen der Propheten tragen und ich finde, dass die dort nicht rein passen. Wir gehen davon aus, dass die Hausherren damit signalisieren wollen, dass das eine Kirche ist. Nach der Besichtigung sind wir bei schönen 20° Grad weiter die Altstadt unsicher zu machen. Durch die Markthalle, an der Universität vorbei, durch kleine Gassen an den Bosporus bis zur Galatabrücke gelaufen. Danach sind wir zu Ümits Verwandten gefahren bevor es abends wieder mit der Fähre Richtung Altstadt ging.
Am Mittwoch (26.11.) sind wir mit dem Schiff den Bosporus bis zum Schwarzen Meer hoch gefahren (€ 7,50). Dort sind wir dann auf die alte Festung hochgekraxelt und haben dann bevor es zurück ging noch lecker Fisch gegessen. Als wir am späten Nachmittag wieder in Istanbul ankamen ist Ümit wieder zu seiner Familie und Oli und ich sind wieder durch die Altstadt, die doch recht groß ist.
Heute regnet es und es war richtig kalt! Uns zieht es nach dem langen Ausschlafen in die Blaue Moschee, die wir besichtigten. Danach haben wir in den „Versunkenen Palast“ Yerebatan Sarn besucht und es ist beeindruckend. Es ist eine unterirdische Zisterne, die ca. im Jahre 532-542 gebaut wurde, damit die Stadt ein Frischwasserreservoir hat. Da das Wetter wirklich nicht zum laufen war, gingen wir noch mal durch die Markthallen, die auch riesig sind. Wir laufen noch so durch die Straßen, bevor wir uns bei einen Berber rasieren lassen und Ümit bekommt seine Elvis-Frisur! Ich muss sagen, dass die Rasur nicht gut war, aber lustig war es trotzdem. Danach ging es in ein Haman-Bad und dann mit Ümits Tante, Cousinen was trinken, wo wir dann zusammen eine Art Rommé (mit Steinen) gespielt haben. Zur späteren Stunde ging es dann nach Taksim noch etwas essen bevor wir dann abgefüllt ins Bett gefallen sind.
Schon Freitag und die Zeit hier verfliegt schon wieder, aber das kennt wir ja im Urlaub! Nach dem wir die letzte Nacht erst sehr spät in Bett kamen sind wir heute auch länger im Bett geblieben. Am Mittag ging es wie täglich zur Hagia Sopiha, besuchten den Topkapi-Palast und dann weiter zum Galataturm. Der Turm steht in dem sehr europäischen alten Stadtgebiet auf einer Anhöhe, so dass man doch ein paar Meter hoch kraxeln kann. Der Turm sieht super aus, jedoch war ich schon sehr erstaunt, dass man nicht hoch laufen muss, sondern es einen Fahrstuhl gibt. Der Blick über Istanbul ist klasse und gerade als wir die Aussicht genießen erklingen aus allen Moscheen die Prediger über ihre Lautsprecher. Für unsere Ohren sowieso schon komisch, aber wenn aus allen Richtungen andere rufen, wird es schon eher lustig. Danach laufen wir nach Taksim über die Einkaufsstraße. Hier kommen wir an vielen Konsulaten vorbei und stellen immer wieder fest, dass die Straßen voll von Menschen sind. Mit voll meine ich eigentlich überfüllt, so wie bei uns vor Weihnachten am letzten Wochenende in der Stadt. Da es wieder richtig kalt ist und wir auch nichts Besonderes vorhaben laufen wir die gesamte Strecke bis zu unserem Hotel zurück. Dort angekommen meldet sich der Ümit mit seiner Familie und wir laufen gleich wieder in die Stadt um sie zu treffen. Da in Taksim das Ausgehviertel ist, fahren wir gleich wieder hin und setzen uns in eine Kneipe und lauschen der türkischen Musik. Der Abend wir zur Nacht und irgendwann landen wir auch wieder im Hotel.
Samstag, letzter Tag. Heute wollten wir die alte Stadtmauer ablaufen, jedoch regnet es wieder und das Vorgaben fällt in Wasser. Wir laufen zum Bahnhof und fahren mit dem Vorstadtzug zu einem Fischmarkt. Das gute vom Zug aus können wir die Stadtmauer sehen und es ist beeindruckend, wie mächtig sie gewesen sein muss. Der Fischmarkt war eher ein kleiner Reinfall, besonders groß war er nicht.
Am Abend treffen wir uns wieder mit Ümits Tante und Cousin, die uns zum Essen einladen. Es ist kein richtiges Restaurante, sondern so ein Gemeinschaftsraum bei einer Polizeistation, wo sein Onkel arbeitet. Hier gibt es Freitag immer ein kleines Unterhaltungsprogramm und dazu Essen. Der Raum ist nüchtern aber groß. Eine Bühne mit einem Musiker und einigen Kellnern. Das Essen, Fisch ist super lecker und vor allen richtig frisch. Danach gehen wir noch was trinken und müssen feststellen, dass es mehrere solcher Polizeirestaurante gibt. Und diese liegen immer an besonderen Orten mit super Aussicht. Leider kommt man sonst dort nicht hin, als Normalsterblicher, weil man immer seine Polizeimarke (oder ähnliches) vorzeigen muss.
Sonntag, heute geht es heim. Wir fahren morgens zu Ümits Onkel und gehe mit im super Frühstücken, danach noch mal zu seiner Familie. Nach kurzer Zeit verabschieden wir uns und der Onkel fahr uns zum Flughafen. Hier bei fallen mir die wahnsinnigen Trabantenstädte aus Hochhäusern auf und jetzt kann ich erkennen, wo die ganzen Menschen wohnen. Am Flughafen warten wir dann noch ein paar Stündchen, bevor der Flieger nach Frankfurt abhebt.
Mein Fazit zu Istanbul:
Ich wusste schon immer, dass Frankfurt eine kleine Stadt ist, aber im Vergleich zu Istanbul ist es doch eher ein Dorf. Die Altstadt mit seinen vielen alten Gebäuden, der Geschichte ist berauschend. Die Größe der Stadt war für mich erst einmal unbegreiflich. Für mich war es eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen will. Jedoch werde ich in der näheren Zukunft wahrscheinlich nicht so schnell dorthin zurück kommen. Vielen Dank noch mal an Ümits Familie, die uns herzlich aufgenommen und was vom Leben in Istanbul gezeigt hat.
Istanbul… meine Lieblingsstadt! ich lieb diesen Ort… wenn man jetzt noch die Sprache könnte!