Jinga in Uganda ist irgendwie anders
Ich bin ja schon viel in der Welt herum gekommen, aber hier scheinen die „Traveller-Uhren“ anders zu laufen. Nach dem ich mich in einem riesigen und nach meiner Meinung anonymen Hostel in Kampala einquartiert hatte, musste ich schnellstens dort weg. Nach den letzten Wochen in Äthiopien wollte ich mich mal so richtig schön erholen und meinen Trip durch Uganda planen.
Schon auf dem Weg nach Uganda erinnerte ich mich an die Worte von meinem Reise-Kumpel Wolfgang, der meinte, schau in „Jinga“ vorbei. Dort kannst du direkt am weisen Nil entspannen und er gab mir den Tipp des „Explorers River Camp“. Ein Email später mit dem „Nile River Explorers“ und ich sah mich schon unterwegs zu ihnen. Ein kostenloser Shuttle wird mich im Hostel abholen und nach Jinga bringen.
In Uganda scheint es nicht so einfach zu sein, alleine zu Reisen. Ich will es jedoch versuchen. Überall werden nur Touren angeboten, die zwischen $200-450 US-Dollar kosten. Das ist doch der Wahnsinn! Daher kommen mir die nächsten Tage im „Explorers River Camp“ recht um einen Plan aufzustellen.
Einfach mal die Seele in Jinga baumeln lassen
Verdammt wie die Zeit vergeht! 6 Tage habe ich in dem Explorers River Camp verbracht und es ist schwer weiter zu ziehen. Einfach nur relaxt und auf den weisen Nil geschaut, aber warum ist es hier nur so schön? Es ist schwer zu sagen, habe ich doch schon so viele Backpackers in meinem Leben gesehen! Die Mitarbeiter sind super freundlich, nicht aufdringlich und jeden Tag kommen neue interessante Menschen vorbei. Besonders am Wochenende kommen viele, die in Kampala arbeiten hier zum erholen her. Die Smoothies sind einfach lecker und die Hamburger auch. Vor dem Eingang gibt es kostengünstige Chapati (auch Rolex genannt), die zum Frühstück super lecker sind.
Zwei Aktivitäten habe ich dann doch noch gemacht! Ein Sunset-Cruise über den Nil und dann bin ich noch ein Tag zum Rafting gegangen, aber dazu später mehr.
Der Sunset-Cruise war natürlich auch wieder völlig relaxt. Bei den paar Meter bis zum Boot keine Anstrengung auf. Höchstens wer unbedingt das Freibier auf dem Boot ausnutzen wollte musste zu seiner Hochformauflaufen. Ich genoss zwei „Nils Special“, dazu erst keine Starters und dann gab es noch ein leckeres BBQ. So entspannt ging es dann auch über den Nil dem Sonnenuntergang entgegen.
Auf zum 5 Grad-Rafting und zu einer der besten Raftings in der Welt
Endlich mal wieder Neuland für mich! Bis jetzt war ich noch nie in meinem Leben beim Rafting und um so neugieriger war ich. Es fanden sich 15 Leute aus der ganzen Welt im Büro des Nile River Explorers zusammen, die sich beim Kaffee und Tee beschnuppern durften. Nach einer kurzen Unterweisung was uns an diesem Tag erwarten wird ging es gleich weiter die Schwimmweste und den Helm anzulegen. Jeder wurde einzeln überprüft, dass alles gut sitzt. Bevor wir zur Einstiegsstelle abfuhren bekam noch jeder ein Chapati zum Frühstück in die Hand.
Die Fahrt dauerte eine guten halbe Stunde und die Aussicht auf das Leben der Menschen in Uganda verkürzte die Zeit. An der Einstiegsstelle gab es jetzt eine richtige Einweisung für den Fall der Fälle und wie wir uns auf den Kajaks der Rettungsguides festhalten sollten. Interessanterer Weise sind die Rettungsguide mit die besten Kajaknuten des Landes und Einer startete schon bei Olympia und bei Weltmeisterschaften. Gutes Personal erhöht das Sicherheitsgefühl. Übrigens niemand hat die Rettungskräfte benötigt, dies schon mal vorab.
Auf ins Wasser und hier gab es dann die Einweisung was passiert, wenn das Boot kentert und wie die verschiedenen Situationen gemeistert werden. Das war dann auch der anstrengendste Teil vom Tag :-).
Auf in die reisenden Fluten – Rafting bei Jinga
Endlich – die erste Stromschnelle (englisch: rapid) stehen an und bei jedem im Boot stieg der Adrenalinspiegel. Kurz vor der ersten Stromschnelle erklärt der Guide wie wir diesen meisten und was wir machen sollten, falls wir kentern. Jetzt gibt es kein zurück mehr! Den Kommandos des Guides lauschen und ab durch die Mitte! WOW – was für ein Gefühl, das Wasser spritzt, es kommt von überall und es macht so viel Spaß! Die erste Stromschnelle ist überstanden und wir kenterten nicht, aber das sollte sich im Lauf des Tages noch ändern.
Das schöne bei dem Rafting ist, dass es gar nicht anstrengend ist! Nach einer Stromschnelle kommt erst mal ein „Pool“ so nennt der Guide es, wenn das Wasser so ruhig wie auf einem See ist. Gemütlich lassen wir uns flussabwärts treiben und ab und an bekommen wir das Kommando etwas zu paddeln. Somit heißt es die Landschaft genießen, sich unterhalten und den vielen Wasservögeln zu zuschauen. Fast so relaxt wie im Camp, wenn da nicht die nächste Stromschnelle auf uns warten würde.
Die nächsten zwei Stromschnellen überstehen wir noch schadlos, aber dann passiert es doch und die Wellen hauen uns um. Wir kentern und alles geht so schnell. Luft anhalten und immer das schwarze Halteseil festhalten! Wie wurde uns dieses Seil am Boot morgens vorgestellt! „The black rope is your best friend – today!“ Bevor ich schauen kann ist John unser Guide schon auf dem Bauch liegendem Boot drauf und bereitet es vor wieder umzudrehen. Alle Übungen vom Morgen sitzen und weiter geht es flussabwärts.
Wir kentern zweimal, andere bis zu viermal, aber das gehört einfach dazu! Beim der letzten Stromschnelle sitze ich ganze vorne im Boot. Eine Welle kommt von unten und die Druckwelle ist so stark, dass Beide vorne sitzenden aus dem Boot herauskatapultiert werden. Das Boot hebt ab und die Anderen können sich gerade noch festhalten. Bis zum Ziel ist es nicht mehr weit und das kühle Bierchen wartet schon auf uns. Mit der Schwimmweste lassen wir uns noch einige hundert Meter im Nil treiben bis wir wieder ins Boot springen. Unser Guide war es dann noch einmal wichtig, dass wir nochmals kurz die Paddel in die Hand nehmen. Wir sollten die Ersten sein, die ein kühles Bierchen bekommen.
Zum Abschluss gab es noch was Leckeres zu essen und Freibier bis zum Camp! Das wurde noch einmal ausgenutzt, denn die Fahrt zurück im Truck dauerte noch mal locker eine gute Stunde! Ein super Tag ging zu ende und mal sehen wo ich wieder einmal so geil raften kann!
Warst du schon einmal raften? Und wie hat es dir gefallen? Oder hast du einen Tipp, wo ich es noch einmal machen sollte? Ich freu mich auf dein Kommentar!
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