Die Wanderung auf dem alten Ponalestraße ist ein Highlight am nördlichen Gardasee und während eines Besuchs in dem Örtchen Riva del Garda. Die Strada del Ponale verbindet Riva del Garda mit dem Ledrotal und bietet bei einer leichten Wanderung wunderschöne Aussichtspunkte über den Gardasee mit seiner westlichen Steilküste. Der Panoramaweg ist heute nur noch für Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer geöffnet und ist eine der Attraktionen im Norden des Gardasees.
Start der Wanderung auf der alte Ponalestraße (Sentiero del Ponale)
Wo startet die Wanderung der alte Ponalestraße? Etwas verdutzt stehe ich vor dem alten Kraftwerk in Riva del Garda und schaue mich um. Auf der Seite des Kraftwerks ist kein Platz für einen Gehweg und somit sehe ich nur auf der Uferseite den Gehweg (Via Giacomo Cis / SS45), der an der Straße zum nächsten Tunnel die nach Limone führt. Ein Schild hätte hier meine Fragezeichen aus dem Gesicht gewischt und so laufe ich erst einmal Richtung Tunnel nach Süden auf dem Gehweg. Das war die richtige Entscheidung, denn kurz vor dem ersten Tunnel Richtung Limone geht es rechts (auf der Berg- Kraftwerkseite) leicht hoch. Hier über dem Tunnel startet die alte Ponale Straße.
Wandern auf der alten Ponale Straße
Die Wanderung startet bei der Gedenktafel des Erbauers und seicht steigen die ersten Höhenmeter, sodass ich diese kaum merke. Der Weg ist breit und sehr gut ausgebaut. Zweidrittel stehen den Mountainbiker zu, der Rest gehört den Wanderern. Ich finde das schon sehr komisch, dass der Weg überwiegend sogar baulich zu den Radfahrern abgetrennt ist, aber scheinbar ist dies nötig. Der Weg führt meistens die Wanderer um die Berge herum, während die Radfahrer die Tunnel benutzen. Mir ist das recht, da man von diesen Punkten die besten Aussichten auf den Gardasee hat. Während der Tour kannst du auf der Ost- und Westseite viele kleinen Städte wie zum Beispiel Torbole, Malcesine oder auch Limone sehen. Am unteren Teil führt dich der Weg ab- und an auch an kleinen Überresten der militärischen Verteidigungsanlagen vorbei, die du dann erklimmen kannst. Es geht zwar immer stetig bergauf, aber ich merke bei der wunderbaren Aussicht die zurückgelegten Höhenmeter gar nicht. Die Wanderung kommt mir eher vor, als ob ich einen schönen Sonntagssparziergang mache. Ein Tunnel und die nächste Kurve geben sich die Hand und plötzlich erreiche ich das Ausflugslokal „Ponale Alto Belvedere“. Hier wird ein Stopp eingelegt und auf der schönen Terrasse bestelle ich mir einen Campari-Spritz, bevor es weiter geht zum Ende des alten Ponale Weges.
Die alte Ponale Straße als Rundweg
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Kurz nach dem Restaurant „Ponale Alto Belvedere“ geht die Straße nach rechts ab und schlängelt sich in drei Serpentinen nach oben bis zu ihrem Ende hin. Ich bin allerdings nicht nach rechts, sondern nach links gelaufen und kurz danach führt ein kleiner dünnerer Weg rechts nach oben weg. Folge dem schönen Weg bis zum Ende und erreiche den Anfang des Ledrotals. Hier triffst du auf eine Autostraße [Strada Provinciale di Pregasina], die aus dem Tunnel kommt. Laufe diese Straße noch ein paar Meter weiter und es geht rechts ein kleiner Weg ab, der dich zum Ende oder Anfang der alten Ponale Straße führt. Von hier aus geht es über die Serpentinen zurück zum Restaurant „Ponale Alto Belvedere“ und weiter auf demselben Weg nach Riva del Garda.
Mein persönlicher Wehrmutstropfen zur alten Ponalestraße
Der Weg mit seinen Aussichten ist sehr schön und nicht anstrengend. Was mich etwas störte sind die Mountainbiker, die die Strecke von oben her als ihre private Downhill-Strecke betrachten. Ja, ich habe selber schon das Vergnügen gehabt Downhill zu fahren, aber dort war niemand unterwegs. Hier auf der Ponale sieht das anders aus und ich empfand das schnelle und oft rücksichtslose Fahren der Mountainbiker als unangenehm. Spaß hat mir die Wanderung dennoch gemacht und ich würde diese jedem empfehlen, der Riva del Garda besucht.
Einkehrmöglichkeiten beim Wandern auf dem alten Ponale Weg
Welche Einkehrmöglichkeiten gibt es auf der Wanderung der Sentiero del Ponale? Die Versorgung mit kalten Getränken während der Wanderung bietet nur eine Location und das wäre das Restaurant & Bar „Ponale Alto Belvedere“. Das Ponale Alto Belvedere liegt direkt kurz vor dem Ende der Wanderung auf dem Wanderweg. Hier wird für den Wanderer gesorgt und zu deinem Hugo-Spritz oder deiner Cola bekommst du einen wunderbaren Ausblick über den nördlichen Gardasee.
Ansonsten kannst du nur am Anfang im Hafen von Riva del Garda oder am Ende hinter der Tour in Pregasina eine Erfrischung, Essen oder Snack bekommen.
- Am Hafen ggü. dem Kraftwerk in Riva del Garda ibt es viele Restaurants
- Ponale Alto Belvedere, Auf der Strada del Ponale, Tel. +39 0464 567321
- Hotel Rosalpina in Pregasina, Tel. +39 0464 554293
Das Ausflugslokal „Belvedere“
Der Verkehr an der Sentiero del Ponale entwickelte sich bis Ende des 19. Jahrhundert sehr gut. Herr Bortolo Toniatti aus Pregasina dachte, dort baue ich ein Haus mit Gaststätte und eine Aussichtsplattform um die fantastische Aussicht über den Gardasee und die auf der anderen Seite liegenden Wasserfälle zu bestaunen. Am 9. März 1900 war es soweit und er eröffnete sein Restaurant. Die Touristen damals liebten diesen Ort und zahlten sogar einen Eintrittspreis um die Aussichtspattform besuchen zu können. Das gegenüberliegende Haus direkt an der Felswand diente Toniatti als Wohnhaus. Das Geschäft florierte, allerdings wurde nach dem Ersten Weltkrieg die Zuflüsse für die Wasserfälle umgeleitet und dieses Naturschauspiel versiegt sozusagen. Dies war der langsame Untergang des Geschäfts der Familie Toniatti. Der Verfall begann und der Belvedere-Komplex verfiel völlig.
Im Jahre 2010 wurden die Liegenschaften von der Familie Lazzara erworben, die den Belvedere-Komplex bis renovierten. Nach mehr als 40 Jahre der Vernachlässigung wurde im Juni 2014 die alte Raststation „Ponale Alto Belvedere“.
Wann ist die beste Wanderzeit für die alte Ponale Straße
Die Wanderung auf dem alten Ponale Weg ist am angenehmsten im Frühling und Herbst. Da die Strada del Ponale ab morgens bis nachmittags in der Sonne liegt, kann es an heißen Sommertagen recht anstrengend sein. Dann solltest du genügend Wasser und Sonnencreme einpacken.
Die Geschichte der Ponale Straße
Die Geschichte der Ponalestraße ist knapp 200 Jahre alt. Das Ledrotal war bis zu ihrem Bau vom Gardasee und Riva del Garda isoliert. In den Jahren 1848 bis 1851 wurde die Straße erbaut und den Namen des Erbauers, Sentiero del Ponale di Giacomo Cis, trägt sie heute noch. Wir kennen sie meist unter den Namen „Ponale Straße“ oder „Sentiero del Ponale“.
Militärisch errang die Ponale Straße schnell von Wichtigkeit und schon im Jahre 1859 machte sich das Militär Gedanken die Straße zu sichern. Bis zum Ende des 19. Jahrhundert wurden Pläne erarbeitet um Sperranlagen auf der Ponale Straße zu errichten. Aus Riva kommenden, am dritten Straßentunnel, kannst heute noch eine Sperre sehen und bei der Wanderung erklimmst du immer wieder kleinere offene Artilleriestellung an der felsigen Wand.
1891 fuhren die ersten Automobile auf dieser Straße. Über ein Jahrhundert nach ihrer Entstehung zwang der Umstand, dass die Straße regelmäßig durch Erdrutsche unpassierbar wurde, die Gemeinde zur Ausarbeitung eines Alternativprojekts, das einen immer stärkeren Verkehrsfluss sicher bewältigen konnte.
Die Straße wurde für den Verkehr zu klein und erst im Jahre 1982 wurden die beiden 1120 Meter und 3600 Meter lange Tunnel von Riva ins Ledrotal eröffnet und machten einen großen Teil der Ponale Straße für den Straßenverkehr überflüssig und verlor knapp 20 Jahre später im Jahre 1998 ganz seine Bedeutung, als der ein weiterer Tunnel zwischen dem Ledrotal und Pregasina eröffnet wurde. Seit dem ist die Ponalestraße gesperrt und seit Juli 2004 ein Highlight für Wanderer und Mountainbiker.
Weiter wandern nach der alten Ponale Straße
Wer in guter Form ist, oder auch noch weiter möchte, der kann von Pregasina noch hoch zum Punta Larici wandern. Hier auf 908 Metern hast du einen unglaublichen Blick über den Gardasee. Alles zur Wanderung Punta Larici ab Pregasina findest du hier.
Die Bilder vom der Wanderung Sentiero del Ponale
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